Liebes Leben ...

12. August 2008

... bin ich dir völlig schnuppe?

Na toll. Das sollte sie also werden, die Nacht, in der alle meine Wünsche erfüllt werden. Ich habe alles extra ganz schön gemacht: alle Lichter in der Wohnung gelöscht, ein Gläschen Wein eingeschenkt, leise Musik angemacht und schaue jetzt seit Stunden in freudiger Erwartung aus dem Fenster. Und was ist? Nix passiert! Ich sitze hier auf meiner harten Fensterbank, mit meinem kleinen Wunsch, eingeschlossen in meinem kleinen Herzen, im fahlen Schein des Mond ... , ähm, des Monitors und mein Steißbein schmerzt. Dabei sollten doch heute Nacht bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde fallen, hieß es. Und weil mich die letzte Sternschnuppe so unvorbereitet traf (vor ziemlich genau einem Jahr auf Malta) und ich so schnell gar nicht wusste, was ich mir wünschen sollte, wollte ich dieses Mal gut gerüstet sein. Ich weiß genau, was ich mir wünsche. Aber es passiert nix. Ich starre Löcher in den Himmel. Suche den großen Bären und sehe aus dem Augenwinkel doch nur einen kleinen Hasen, der über die Rasenfläche im Innenhof hoppelt. Die Kälte kriecht langsam durch meine Socken, will mir meinen Wunsch entreißen und mich ins Bett schicken. Egal, ich bleibe. Ohne Schnuppe geh' ich heute nicht schlafen. Nach Mitternacht sollen die allermeisten fallen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass bei mir bald nur eines fällt: die Lider. In dem Fall hoffe ich, dass man sich auch was von Sternschnuppen wünschen kann, die man nicht gesehen hat. Sonst muss ich mir nämlich eine Wimper ausreißen. Oder so.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist das vielleicht der falsche Ansatz? Auf eine Sternschnuppe warten, die einem dann den Wunsch erfüllen soll? Anstatt a) sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, b) sich bietende Gelegenheiten am Schopf zu ergreifen, c) Wein nicht allein zu trinken, d) einfach wohin gehen, wo es hell ist? Fragt: ein neuer Leser dieses sehr schönen Blogs.

mir hat gesagt…

Ach, helle bin ich doch selber, da muss ich nirgendwo hingehen ;-)
Aber vielen Dank für diese zwar wenig romantischen, aber dafür sehr realistischen Tipps und herzlich willkommen!
Und den nächsten Wein trinke ich auch bestimmt nicht alleine, versprochen ...

Anonym hat gesagt…

Da frage ich mich doch, ob bei solchen Massenfertigungen wie in jener Nacht überhaupt die Wunschqualität stimmt. Es handelt sich ja gewissermaßen um Schnäppchenschnuppen (oder Schnüppchen). Stell dir vor, du bestellst den Märchenprinzen und geliefert wird Rumpelstilzchen. Ach nee, dann tatsächlich lieber (wie der Leser oben bereits vorschlug) den Schopf statt der Schnuppe.

Anonym hat gesagt…

Das beruhigt mich. Du könntest den Wein, sagen wir mal, am Samstagabend trinken. Solltest aber Sorge tragen, dass dies auch in angenehmer Gesellschaft geschieht.

mir hat gesagt…

Das könnte ich. Und ich könnte auch, sagen wir mal, Dich fragen, ob Du Zeit hast. Aber die Runde der anonymen Kommentatoren ist für mich zu undurchschaubar geworden ...

Chefkoch@TorZurWelt hat gesagt…

Hach ja. Ich habe erst nach meinem Urlaub von diesem Sternschnuppenregen erfahren, aber in der besagten Nacht an Deck des Bootes habe ich während ich meine Notdurft verrichtete gleich 4 Sternschnuppen erspähen können...allerdings gingen mir da auch die Wünsche aus... ;)

mir hat gesagt…

Hm. Vielleicht wäre die Sache mit der Notdurft der Trick an der Sache gewesen.

Chefkoch@TorZurWelt hat gesagt…

...dabei entspannt gen Himmel starren... ;)