Liebes Leben ...

27. Juli 2010

... warum haben Männer dicke Bäuche?

Weil sie keine Brüste wollen!

 

Habe wohl gerade meine infantile Phase ... Oder wie ich jüngst gelernt habe: 
Ich bin nicht launisch! Ich bin emotional flexibel!

25. Juli 2010

... ist Amtsmüdigkeit ansteckend?

In diesem Sommer hat sich eine neue Mückenart in Deutschland verbreitet. Es handelt sich dabei um die gemeine Rücktritt-Bremse, die eine Krankheit namens Amtsmüdigkeit bei uns eingeschleppt hat. Anders als bei der bekannten und harmlosen Frühjahrsmüdigkeit erkennt man Infizierte an chronischer Lustlosigkeit und sinkender Einsatzbereitschaft, die im Endstadium zu vorzeitiger Amtsniederlegung und Rücktritt führt. Oft sind Politiker von dieser Krankheit befallen, insbesondere jene, die ihre Aufgabe lange genug erfüllt haben, um sich bis ins hohe Alter finanziell gut versorgt zu wissen - doch es kann duchaus auch andere Berufsgruppen treffen. Unklar ist jedoch bislang, ob die Krankheit auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist und wie die Genesung nach dem Rücktritt voranschreitet. Denn die Betroffenen verfügen plötzlich über sehr viel freie Zeit, mit der nicht jeder auch etwas anfangen kann. Wer hat heutzutage schon noch richtige Hobbys? Als Kind hatte ja fast jeder zahlreiche, hoch im Kurs standen zum Beispiel Fahrrad fahren, Musik hören und verreisen, aber heute macht man das alles ja gleichzeitig. Und oft sogar nur noch virtuell. Die klassischen Hobbys von damals dienen maximal noch als Nebenbeschäftigung, während man gerade irgendetwas anderes wichtiges macht. Man darf gespannt sein, wie sich die Patienten behelfen - vielleicht engagiert sich so ein amtsmüder Politiker bei Greenpeace als Wal-Kämpfer oder er geht als Diäten-Experte zu den Weight Watchers.

16. Juli 2010

... was ist höflich?

Manche Leute halten Etikette ja für Aufkleber auf Getränkeflaschen und besitzen soviel Sti(e)l wie eine Gürtelrose. Diesen Menschen sollte man dankbar sein, denn für sie wurden Knigge-Regeln erfunden, die zwar nur die Wenigsten interessieren, aber im Falle des Online-Knigges wenigstens Unterhaltungswert haben. Hier meine Lieblings-Regeln:
 
"Heimlich die Inbox anderer zu durchforsten, ist wie unter deren Bett zu stöbern." 

Glaube ich nicht - in der Inbox mag es so dreckig sein wie unter dem Bett (und vielleicht auch darin), aber man wirbelt dort garantiert nicht so viel Staub auf. 
 
"Halte mindestens drei Meter Abstand zu anderen Menschen, wenn Du in der Öffentlichkeit mit dem Handy telefonierst." 

Kurze Frage: Wozu? Werden die anderen sonst verstrahlt? Könnten sie durch wilde Gesten verletzt werden? Lärmbelästigung kann ja wohl nicht der Grund sein, denn das tut man ja auch nicht:

"Brülle nicht in der Öffentlichkeit in Dein Handy. Halte Gespräche kurz und schleiche nicht herum wie ein Tiger im Käfig." 
Die drei Meter Abstand musst Du also irgendwie anders gewinnen. Und merke: Die Regel gilt ausdrücklich nur für die Öffentlichkeit. Zuhause darfst Du gern brüllen.

"Hunger und Ermüdung sind keine interessanten Statusmeldungen. Teile Deinen Anhängern nur relevante Dinge mit." 
Zum Beispiel: Bin gerade beim Abendmahl. Oder: Hab's heute mal wieder im Kreuz. Oder: Will Urlaub und schöne Frauen, die mit Psalmen wedeln!  
 
"Starre nicht auf fremde Bildschirme. Verhalte Dich wie am FKK-Strand: Persönliches geht Dich hier nichts an." 

Wenn ich jetzt permanent weggucken muss, sobald mir fremde Leute freiwillig Dinge präsentieren, die mich nichts angehen, dann muss ich als erstes meinen Fernseher wegschmeißen und danach eine blickdichte Brille kaufen. 
 
"Ja, man darf auf Twitter Leuten "folgen", die man nicht persönlich kennt." 

Aber im wahren Leben würde das Stalking oder Observierung heißen und könnte strafbar sein.
 
"Solltest Du Dein Büro mit anderen teilen, bedenke Deine Lautstärke beim Tippen. Es gilt dabei nicht ein Maschinengewehr zu imitieren." 

Ach, das Tippen hört man doch gar nicht, weil die exzessiven Schreiber meistens gleichzeitig laut genug reden. 
 
"Stöbere nicht in fremden iPods oder sogar iPhones herum." 

Sowas darfst Du nur mit elektronischen Geräten machen, die nicht von Apple sind. 
 
"Lege Dein Handy in Restaurants immer mit dem Display nach unten auf den Tisch. Sobald eine Tischdecke aufliegt, sollte das Telefon in der Tasche bleiben." 

Weil es sonst so unschöne Dellen unter Decke gibt, oder was?
 
"Wer verheiratet ist und ein zweites Handy mit Prepaidkarte besitzt, könnte den Verdacht erwecken, eine Affäre zu haben." 

Stimmt, ein Zweithandy mit Vertrag erregt natürlich viel weniger Verdacht. 
 
"Es ist ok, während des Essens eine SMS zu verschicken, solange dies alle am Tisch tun." 

Und zwar gleichzeitig.

4. Juli 2010

... wie pimpt man Visitenkarten?

Auch wenn es manche gern wären, viele sich so fühlen und alle momentan so tun als ob: Es ist nicht jeder Profi-Fußballer, Mannschaftstrainer oder Schiedsrichter. Das macht auch gar nichts, denn es gibt tatsächlich noch weit coolere Berufe: "Corporate Senior Vice President und Global Chief Marketing Officer Laundry & Home Care" las ich neulich. Wow, das macht was her - für solche Leute werden eines Tages ausklappbare Visitenkarten erfunden. Als Sekretärin lässt man sich mittlerweile umbenennen in "Head of Verbal Communication" und aus der einfachen Putzfrau wird die "Fachkraft für Bodenhygiene und visionären Durchblick". Es soll ja auch Foodhunter geben, das müssen die Leute sein, die man früher mal als Angler oder Jäger bezeichnet hat. Für den Bundespräsidenten schlage ich übrigens den Untertitel "First Handshaker and Speech Speaker Expert" vor - und nachdem die Bundesversammlung nach der Wahl so inbrünstig gemeinsam die Hymne gesungen, nein, geschmettert hat, dürfen sich die anwesenden Politiker außerdem auch Sänger nennen, so einen Titel erwirbt man heutzutage ja auch ziemlich schnell. Immer beliebter wird außerdem der Beruf "Ex". Ex-Radprofi, Ex-Soapstar, Ex-Frau. Aus all den ex-beliebigen Leuten kann man mindestens drei neue Fernsehformate stricken, zum Beispiel "Gute Exen, falsche Schlangen - das TV-Experiment". Wenn gar nichts anderes passt, darf man sich mittlerweile auch Moderator oder gar Entertainer nennen, so wie die aufgeregten Duracell-Dödel bei 9Live. Tja, und schon klingt die Berufsbezeichnung "Fußballer" gar nicht mehr so interessant. Eher ziemlich gewöhnlich. Man sollte den Job umbenennen. In "Master of Goals" oder "Professional Football Artist" beispielsweise - nur in Argentinien wäre der Titel "Actors" passender, dann könnte die Truppe auch jedes Jahr mit der Goldenen Himbeere für die schlechteste schauspielerische Leistung ausgezeichnet werden. Besser so einen Preis als gar keinen ... oder?