Liebes Leben ...

19. Oktober 2008

... alles nur verschenkt?

Heute präsentiere ich meine Präsent-Tiere! Zu meiner mir "zugelaufenen" Stofftierarmada gehören zum Beispiel: Ein Aufzieh-Hamster in einer durchsichtigen Plastikkugel, der infolge dieser Konstruktion unaufhaltsam durch die Gegend flitzt, eine Kuh in Hosenträgern, die "Old McDonald had a farm" singt, wenn man ihren linken vorderen "Huf" drückt, sowie diverse Hab-Dich-lieb Mäuse-Bären-Enten, die von männlichen Mitbürgern in meine Obhut übergeben wurden. Soll mir dieser ausgestopfte Mini-Zoo sagen, dass man mich für ein eifriges, quiekendes Aufzieh-Ding hält, das über alberne Dinge lacht und kitschige Plüschtiere süß findet? Dann wäre die Schlucht zwischen Selbstbild und Fremdbild noch größer als gedacht. Aber gut, es gibt brüskierende Varianten als diese - und zum Glück bin ich auch nicht allein. Jeder hat Geschenke, die nicht nur wenig schmeichelhafte Du-Botschaften vermitteln können, sondern auch entlarvende Ich-Botschaften senden. Da wäre etwa das Hätte-ich-selbst-gern-Geschenk: Schmuck in einer Farbe, die man nie trägt, Zigarren für einen Nichtraucher, Elektronikartikel für die Freundin. Oder das Nicht-nachgedacht-Geschenk: ein Zwei-Laibe-Brotkasten für einen Ein-Personen-Haushalt, Ohrringe für jemanden ohne Ohrlöcher, Schokolade für einen Diabetiker. Oder das War-ja-gut-gemeint-Geschenk: Windlichter aller Art, Kleidung in der falschen Größe, eine einzelne Christbaumkugel. Oder das Mir-fiel-nix-besseres-ein-Geschenk: eine Flasche Irgendwas oder der klassische Douglas-Gutschein. Und natürlich das Also-ich-find's-lustig-Geschenk: eine Seife mit dem Aufdruck "Happy Birthday, alte Schachtel" für die Mutter, Sex-Toys für die Single-Frau, ein Kaktus für Freunde mit dem schwarzen Daumen (noch schlimmer: für die Schwiegermutter). Achtung, Verletzungsgefahr - nicht nur wegen der Stacheln. Manche Botschaften können ihren Sinn auf dem Weg vom Schenker zum Beschenkten eklatant verändern. Da wird's doch höchste Zeit für die Sendung "Geschenkt statt verschenkt - ein Fall für die Super-Präsentberaterin"! RTL, SAT.1 - hat jemand Interesse? Ich glaube, der Bedarf ist riesig. Denn kein Geschenk ist ja leider meistens auch keine Lösung.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du hast bei deiner Aufzählung die Kaffeebecher vergessen. Mit lustigen Sprüchen ("Für Latte"), Snoopy-Porträt oder dem Foto der Lieblingskatze des Schenkers. Für jeden Tag des Jahres besitze ich mittlerweile einen anderen Becher. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass sich Beschenkte nie beschweren und Geschenkartikelläden deshalb keinerlei Notwendigkeit sehen, ihre Produkte einer Funktionalitätsprüfung zu unterziehen. Bringt ja doch keiner zurück. Zum letzten Geburtstag überraschte man mich mit einem Zeitungsständer, der auch noch selbst zusammengebaut werden musste. Leider passten die Teile so zueinander wie die meisten Promipaare. Nach zwei Stunden und gezieltem Einsatz von Hammer und Feile war das Ding einsatzbereit. Theoretisch. Zeitungen passen nicht hinein, weil der Ständer viel zu groß ist und sogar die Samstagsausgabe des Hamburger Abendblatts chancenlos darin versinkt. Nun gut, irgendwann stellte ich fest, dass die Maße exakt für zwölf Rollen Klopapier passen. Rat mal, wo das Ding jetzt steht.
Was die Show betrifft: Prima Idee! Lass dir das Konzept schützen und dann nix wie hin zu RTL. Wer soll moderieren? Heinz Schenk? "Die ultimative Schenk-Show"!

mir hat gesagt…

Heinz Schenk finde ich super! Aber der hat bei RTL bestimmt keine Chance. Dann schon eher Olli Geissen - "damit Sie nächstes Mal keinen Bock schießen". Oder Marco Schreyl - "damit es am Ende kein Geschreyl gibt" ...

Anonym hat gesagt…

Stimmt. Schenk ist für die Zielgruppe zu alt. Nach den neuesten Quotenerfolgen käme eigentlich nur Inka Bause in Frage. "Die Rache der Inka" (bei falschen Geschenken) oder "Bauer sucht schlau" (über die Vorbildfunktion der Landwirte bei der Präsentauswahl). Könnte man auch als Doppelmoderation mit Günther Jauch planen: "Tipps aus der Jauch-Grube".

mir hat gesagt…

Grandios! Bei so viellen herrlichen Möglichkeiten allein für den Titel der Sendung muss RTL doch eigentlich sofort zuschlagen ... Mal gucken, wann Frau Schäferkordt anruft ;-)