Liebes Leben ...

2. August 2009

... hält doppelt besser?

Mit dem heutigen Tage habe ich genug gebüßt, finde ich. Es ist an der Zeit, mal wieder den gefürchteten Orthografie-Rotstift zu zücken. Deutsche Sprache, schwere Sprache, das habe ich ja begriffen. Aber englische Sprache, noch schwerere Sprache, so scheint es jedenfalls. Schauplatz 1: In der Innenstadt verkündete ein Plakat "comming soon". Kurz schwankend fragte ich mich, ob ich irgendwie betrunken war oder aus anderen, mir unbekannten Gründen vielleicht doppelt sah. Doch dann besann ich mich: Es ist Mittagszeit, ich bin keine gescheiterte Schriftstellerin und folglich noch nicht betrunken. Da ist tatsächlich ein "m" zuviel. Passenderweise war die Schrift neongelb, man hätte also direkt bei dieser großen Fast-Food-Kette fragen können, ob die vielleicht noch eines für ihre Außenbeleuchtung gebrauchen könnten. Muss man ja nicht gleich wegschmeißen, so ein gutes "m". Schauplatz 2: Wenige Tage später, nur ein paar Meter Luftlinie entfernt, stockte ich schon wieder. "Businnes Lunch" las ich auf einer Schiefertafel. Das war eines dieser Worte, die auf den ersten Blick nur komisch aussehen, auf den zweiten jedoch Böses offenbaren: Hier war eindeutig ein "n" zuviel, aber dafür ein "s" zu wenig. Das habe ich allerdings lieber nicht laut gesagt, sonst hätte irgendjemand nach dieser Information noch "Businnes Luchs" daraus gemacht. Man kann nie wissen. Ich würde ja empfehlen, es mal mit Deutsch zu versuchen, bin aber nicht sicher, ob das Ergebnis wirklich besser würde. Am Ende lese ich dann nächste Woche an gleicher Stelle "Kommt balld" oder "Geschäfftsessen". Wäre nicht der erste Trend, den wir aus dem englischsprachigen Raum übernommen hätten.

10 Kommentare:

Svenja-and-the-City hat gesagt…

Am schlimmsten finde ich die Plakate der Deutschen Verkehrswacht an den Straßen mit dem Slogan für Tagfahrlicht: "Lights On!"

mir hat gesagt…

Da musste ich jetzt im ersten Moment auch drüber lachen, weil ich schon Autos mit aufgeschnallten Lichtern auf dem Dach vor mir sah und dazu Joe Cocker hörte, wie er "Leave your light on" singt ... doch als der Ausdruck die nächsten zwei Gehirnwindungen in meinem Kopf passierte, erschien er mir schon gar nicht mehr so falsch ...

Anonym hat gesagt…

Du hast einfach die Kreativität der Schildermaler nicht verstanden. "Comming soon" soll dem Kunden schon mal das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. So ein echtes mmmm-Gefühl. Und "Businnes Lunch" soll betonen wie "sinnlich" das Menü ist. Sozusagen ein Menü für alle Businne. Vielleicht steckt auch ein Ratespiel mit versteckter Werbung dahinter. Die falschen Buchstaben ergeben zusammen "MSN". Microsoft? Oder das Ganze ist eine Freudsche Fehlleistung und doch keine Kreatitivität. Hmmm, sieht merkwürdig aus, das Wort.

mir hat gesagt…

Ich bin so froh, dass es hier meinen kleinen Kreis der Anonymen Erklärbären gibt, wirklich. Auch heute bin ich beim Einschlafen wieder etwas schlauer als gestern! Danke!

Unknown hat gesagt…

Das Internet... ein Ort voller Wissen und Weisheit. ;)

mir hat gesagt…

Oh ja - wenn man die denk-würdigen Seiten wie diese hier kennt ...

Nili hat gesagt…

ja ja, deutsches sprache schonn seer schwehr sein tuhn ... ach gott, es färbt schon ab!

mir hat gesagt…

Schnell, drei Sätze mit korrektem Genitiv bilden und fünf Konjunktive hinterher - ist das beste Gegenmittel!

Lupe, der Satire-Blog hat gesagt…

no joa, dess war a werbekniff: hätten die coming mit einem "m" geschrieben, es wäre weniger aufgfollen und koan oanziga blog hätte drüber brichtn tuen. so hoabns ihr ziel erreicht.

und wie du auf meinem blog sigst, nutze i die konsequente kleinschreibung. i hoff du kriegst koan augenkrebs üba, wenn du mi bsuachen tuast.

mir hat gesagt…

Es wird Dich vielleicht wundern, aber es ist nicht die Kleinschreibung, von der eine potenzielle Gefährdung ausgeht ...