Beim Stichwort "Bowle" im Vor-Posting fiel mir noch ein Thema ein, das eigentlich schon lange fällig ist, schließlich sind wir hier in der Satzkiste: Sätze, die man in seinem Leben besser nicht gesagt hätte. Da gibt es welche, die man immer wieder ausspricht und doch nicht hält ("Ich trinke nie wieder was!" oder "Ich will dich nie wieder sehen!") und andere mit einer weit geringeren Tragweite, die man aber trotzdem liebend gern zurückgeben würde, weil sie einen ein Leben lang verfolgen. Ich hätte da folgende Sünden zu beichten:
"Hast du die Klingel nicht gefunden?" (zum Weihnachtsmann, ein armer Student, den meine Eltern angewiesen hatten, bitte schön traditionell zu klopfen)
"Nee, ich trinke nichts, ich esse nur die Früchte aus der Bowle." (da war ich ungefähr 16 und hielt mich für sehr clever)
"Ich komm' gleich nach, ich streichel' grad die Muschi." (ein Jahr später. Aber die Früchte wirkten wohl noch. Gemeint war eine gewöhnliche Hauskatze - nicht, dass hier Missverständnisse aufkommen)
"Sach ma, ist das eigentlich eine Komödie?" (nach etwa einer Stunde "Deep Blue Sea")
"Das macht nichts, um 11 Uhr bin ich sowieso bei der Massage" (auf den freundlichen Hinweis im Schwimmbad, dass um 11 Uhr Aquagymnastik stattfindet)
"Ich habe meine Bücher nach Farben geordnet." (seitdem werde ich für komplett bekloppt gehalten, aber das nehme ich in Kauf)
So, jetzt ihr.
Falls sich jemand traut.
6 Kommentare:
Traut sich niemand ... ich auch nicht!
Hätte schon einige Sätze die ich zurückgeben würde ... aber das hier machts ja noch schlimmer :-)))
Habe ich vergessen zu sagen, dass ich als Internet-Göttin natürlich befähigt bin, die Absolution zu erteilen? Also los, von wegen schlimmer: es kann nur besser werden!
Der Mensch braucht schon etwas Zeit, um die richtigen Sätze zum Reklamieren zu finden. Ich habe mich entschieden für: "Es ist schon spät. Ich glaube, ich muss jetzt nachhause." Obwohl. Wenn ich so drüber nachdenke. Kann ich auch mein ganzes Leben zurückgeben? Du als Internet-Göttin für liebes Leben müsstest da doch was machen können.
Endlich, ein Klassiker! Darauf hat man mir übrigens folgende Antwort beigebracht: "Nach Hause? Wieso? Da kennt Dich doch jeder!"
Das Leben an sich ist leider vom Umtausch ausgeschlossen. Es sei denn, man verkauft seine Seele an die Mayas, die wollen im Jahr 2012 eine weltweite Reklamationsaktion veranstalten.
1) Ich habe meiner jetzigen Firma zugesagt, das würde ich gerne zurücknehmen.
2) Bei einem humorlosen Kollegen meinte ich mal in einem Meeting: "Ich stimme Dir ja ungern zu, aber diesmal hast Du Recht". Das fand der gar nicht lustig.
3) Dem gleichen humorlosen Kollegen habe ich gesagt, dass ich mich woanders bewerbe.
Das wärs fürs erste ... eigentlich bin ich wohl ganz gut damit gefahren, immer das zu sagen was ich so denke. Kurzfristig bereitet das meist Probleme, langfristig fühlt man sich aber besser ... oder was sagt die Internet-Göttin dazu? Lieber gar nix sagen? Oder lügen?
Die Internet-Göttin sagt:
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold - und jederzeit zu wissen, welches Edelmetall gerade wirklich wertvoller ist, ist Platin!
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