Liebes Leben ...
25. Oktober 2009
... wie viel Wahrheit steckt in Sprache?
Die Situation war typisch: Er sagt: "Na, um was spielen wir, was ist der Einsatz?" Sie sagt: "Ach, wir müssen doch keinen Wettkampf draus machen, oder?" Und er sagt nur: "Feigling." Aus diesem Wortwechsel habe ich zwei Dinge gelernt. 1.: Wenn du willst, dass ein Mann richtig aktiv wird, mach einen Wettbewerb mit Aussicht auf Gewinn draus. Beispiel: "Der Max war neulich mit der Heike drei Stunden bei IKEA, Möbel gucken. Also, wenn du das auch solange aushieltest, würde ich dir dafür eine Portion Köttbullar ausgeben." 2.: Wenn du dich mit Frauen unterhältst, achte auf das richtige Vokabular. Feigling zum Beispiel ist immer männlich, es gibt weder die Feigling, noch Feiglingin. Ist mir zum ersten Mal bewusst geworden. Ja, ich weiß, man könnte das kleinlich nennen, aber Vorsicht: Es heißt DER Korinthenkacker und von einer Kackerin habe ich noch nie etwas gehört. Das Wort scheint also Männern vorbehalten zu sein. Ich bin keiner. Darum kann ich zum Beispiel auch kein Suppenkasper und kein Zappelphilipp sein. Höchstens eine Philippinin, aber dafür müsste ich meine Staatsbürgerschaft ändern. Was Frauen außerdem (rein sprachlich betrachtet) gewiss nicht sein können: Dummköpfinnen. Trottelinnen. Deppinnen. Hanswurstinnen. Blödmännerinnen. Und so weiter. Ich bin mir sicher: Es hat einen triftigen Grund, dass es von manchen Begriffen einfach keine weibliche Form gibt. Sprache ist eben auf unserer Seite. Ist ja auch DIE Sprache.
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2 Kommentare:
Wie heißen eigentlich die Pendants zu: Schlampe, Zicke, Furie, Nervbacke, Dummbratze, Kratzbürste, Meckertante, Pissnelke, Zimtziege, Schnepfe, Trulla, Tussi...?
Ganz einfach: MANN!
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