Liebes Leben ...

18. November 2010

... wer hat meine Wohnung gepixelt?

Natürlich habe ich heute morgen gleich nachgeguckt, ob wenigstens meine Fenster geputzt und die Balkonbepflanzung frisch und grün war, als Google an meiner Wohnung vorbeigefahren ist. Aber das werde ich wohl nie erfahren, denn irgendein Spielverderber hat mir bei Streetview so einen verschwommenen Riesen-Pixel vors Haus gestellt. Jetzt ist nur die Frage: Wer war das? Habe ich so spießige Nachbarn? Welche, die zwar nachts, wenn alles dunkel ist, ihre Wohnung in eine höllenlaute Kleinraumdisko verwandeln, aber tagsüber bitteschön von niemandem gesehen werden wollen? Nachbarn, die Angst haben, beim Rauchen auf dem Balkon erwischt zu werden, womöglich noch im Bikini? Nachbarn, die durch genaue Beobachtung sehr genau wissen, wem hier welches Auto gehört, aber selbst jedem verbieten möchten, virtuell durch diese Straße zu fahren? Oder war es doch die Hausverwaltung? Kann es tatsächlich sein, dass die gleiche Verwaltung, die mir seit Jahren eine einwandfreie Klingel verweigert, beim kollektiven Google-Protest sofort ganz vorn dabei ist? Möglich wär's. Dann frage ich mich nur, wann den Nicht-Anwohnern auch die Durchfahrt hier verboten oder die Aussicht auf das Gebäude nur noch gegen Eintritt genehmigt wird. Das wäre immerhin eine mögliche neue Erlösquelle - von der mir eine neue Klingel bezahlt werden könnte. Unter diesen Umständen wäre ich sogar bereit, ohne Nörgelei in diesem Pixel-Klinker-Bau zu wohnen.

2 Kommentare:

Nichts hat gesagt…

Vielleicht sollte man die Verpixelungskriterien verändern. Sinnvoll wäre es, wenn die Google-Gemeinde darüber abstimmen könnte, welche Häuser verpixelt werden. So bliebe uns der Anblick so mancher hässlicher Gebäude erspart. Und die Hausverwaltung hätte ob solcher Schande einen neuen Anreiz, die Balkons zu streichen, den Garten zu pflegen (und natürlich Klingeln zu reparieren).

mir hat gesagt…

Ok, ich bin dafür. Natürlich müsste man im schönen Hamburg nach dieser Regel nur wenig pixeln - aber dafür würde ich zum Beispiel in Bielefeld mächtig pixeln. Und zwar alles. Wenn es die Stadt denn gäbe...