Liebes Leben ...

5. Oktober 2008

... muss man heute denn alles frisieren?

Mit Essen soll man nicht spielen, mit Frauen soll man nicht spielen - nur mit Worten, damit darf man von mir aus gern spielen. Allerdings gibt es, wie auch schon der kluge Autor Husmann bemerkte, eine Berufsgruppe, die diese Spielereien für meinen Geschmack deutlich überstrapaziert (vielleicht, weil sie sich mit Strapaziertheit auskennt): Ich meine Friseure. Alle sind sie bemüht, besonders lustig und zweideutig zu sein. Gern genommen sind als Firmennamen beispielsweise: Krehaartiv, Haarlekin, Haar2O2, Hauptsache Haare, Haar-Scharf, Haargenau, Haarleys Friseur, Haarmonie, Friseursalon Fönix oder Hair-Line. Ich weiß ja nicht, welcher verwirrte Wuschelkopf damit angefangen hat, aber ich finde, von diesen Zöpfen könnten sich die Damen und Herren Abschneider schleunigst trennen, und zwar schni, schna, schnappi. Schlachter heißen ja auch nicht "Geschickter Schlachtzug" oder "Schweinerei". Und ich kenne auch keine Bäckerei, die sich "Backschisch" oder "Backen ma's an" nennt (allerdings gibt es in Barmbek eine, die "Barm Bäcker" heißt, was ich auch nur mittelkomisch finde). Aldi heißt ja auch nicht Aldi, weil man dort all die schönen Sachen kaufen könnte. Und, letztes Beispiel, Waschsalons nennen sich zum Glück (noch) nicht "Wischiwaschi" oder "Sauberkeit und Recht und Freiheit" - wenn ich so einen Salon hätte, würde ich ihn höchstens "Rein hier" nennen. Haar, Haar!

Keine Kommentare: