Liebes Leben ...

2. August 2008

... gibst du uns Zeichen?

Es gibt ja Ereignisse im Leben, bei denen man nicht recht weiß, ob man an Zufälle oder an Zeichen von oben, und zwar ganz oben, glauben soll. Heute zum Beispiel beobachtete ich in einem Beach Club an der Elbe, wie sich rechts von mir ein Mann anschickte, seinen behaarten Ich-bin-im-5.-Monat-Bauch aus einem Karohemd zu schälen und, ich schwöre, just in dem Moment schob sich eine dunkle Wolke vor die Sonne. Ich bin sicher, sie wollte ihm ein Zeichen geben, ganz bestimmt - aber er hat es nicht erhört. Leider. Als ich dann so da saß und versonnen auf den Pavillon blickte, an dem schöne, aber völlig sinnbefreite weiße Stoffbahnen im Wind flatterten, hatte ich plötzlich das Gefühl, mich mitten in der Raffaello-Werbung zu befinden. Und ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, da wechselt plötzlich die chillige Lounge-Musik und aus den Lautsprechern dröhnt volles Rohr "... you leave me speechless ..." - der "Raffaello-Song" in voller Länge. Ja, sprachlos trifft es da ganz gut. Ist das nun bloß ein Zeichen dafür, wie gut Werbung funktioniert? Oder ist das ganze Leben voller kleiner Zeichen, die uns etwas sagen wollen? Mal wichtiges und mal unwichtiges, mal deutlich und mal undeutlich? Was für ein Zeichen war es dann, dass auf der Liege neben mir ein freundlicher Anwalt Platz nahm? Brauche ich etwa bald einen? Vielleicht ist es manchmal doch schöner, an Zufälle zu glauben ...

P.S.: Sonnenbilanz diesmal: Rötung auf Oberarmen und Fußrücken. Wenigstens verteilt die Sonne sehr gerecht. Und sie hinterlässt eines der wenigen sehr deutlichen Zeichen: Nächstes Mal endlich Sonnencreme benutzen!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, vielleicht ist es manchmal doch schöner, an Zufälle zu glauben. Oder zumindest beruhigender. Als ich mich vor einiger Zeit auf Internet-Partnersuche begab, meldeten sich eine Ärztin, eine Psychotherapeutin und eine Anwältin für Arbeitsrecht. Sollte das ein Zeichen gewesen sein? Und wenn ja: Was tun? Nur mit allen DREI Bewerberinnen hätte ich mich gegen alle DREI Probleme wappnen können. Also beschloss ich, lieber keine weiteren Zeichen herauszufordern und die Suche zu beenden. Um es mit deinem letzten Thema auszudrücken: Hier ist die Serviette. Auch für die unheimliche Welt der Zeichenlehre.

mir hat gesagt…

Was für eine vertrackte Situation! Drei Damen, und alle drei wären die Lösung für ein Problem gewesen, das man noch gar nicht hat! Quasi unmöglich, sich da zu entscheiden; muss man doch immer im Hinterkopf haben, damit eventuell Problem Nummer VIER aufzuwerfen - das sicherlich dann entsteht, wenn man die falsche Wahl trifft! Dann müsste man wieder suchen gehen und darauf hoffen, dass man dieses mal eine gute Scheidungsanwältin auftut ...
Zuviel Auswahl könnte noch zum größten Problem unserer Gesellschaft werden.